Bold and free?
Ein kleines Update von mir...
Hallo ihr Lieben,
nun melde ich mich mal wieder aus dem Off.
Eigentlich hatte ich schon vor Wochen einen tollen Blogbeitrag vorbereitet, in dem ich euch von meiner ersten Solo-Reise erzählen wollte. Ein großer Schritt für mich. Eines meiner selbst gesteckten Therapie-Ziele.
Alleine Urlaub machen, alleine wegfahren. Mich treiben zu lassen.
Und dann kam der Krieg. Es erschien mir einfach unpassend, euch zu diesem Zeitpunkt davon zu berichten. Also habe ich den Eintrag gelöscht, bevor er öffentlich wurde.
Stattdessen berichte ich euch davon, welche Strategien ich verfolge, um meinen inneren Frieden zu bewahren. Denn gerade fühle ich mich gar nicht so "bold and free"...
Ja, ich habe gerade einen mentalen Durchhänger... Ja, das ist in Ordnung. Es kann nicht immer nur bergauf gehen. Manchmal stagniert es. Manchmal ist die Stimmung geknickt. Aber das heißt nicht, dass ich "zu sensibel" bin.
Die Frage ist: Ist es nicht sogar "normal", dass es uns belastet, wenn anderswo Unrecht geschieht, wenn Menschen leiden, Menschen sterben, Häuser und Heimatsorte zerstört werden?
Ich versuche mich derzeit an folgende Eckpfeiler zu halten:
1. Medienkonsum gering halten
Seit dem Einmarsch der russischen Truppen in der Ukraine überschlagen sich die Nachrichten mit aktuellen Neuigkeiten vom Krieg. Nicht selten sind die Worte untermalt mit Bildern und Videos, auf denen zerstörte Häuser oder Menschen in Not zu sehen sind. Studien, wie z.B. die Studio der Harvard School of Public Health (2021) haben gezeigt, dass Menschen, die sehr viele Medien konsumieren, unter vermehrten Sorgen und Ängsten leiden. Denn die Bilder, die wir konsumieren haben einen Einfluss auf unser vegetatives Nervensystem. Bilder von Krieg und Leid versetzen uns in den Alarmzustand.
Natürlich dürfen und sollten wir informiert bleiben, aber muss es wirklich sein, dass unser E-Mail-Programm uns im Minutentakt über das Geschehen an der Front informieren möchte?
2. Grenzen setzen
Ich habe deutlich kommunizieren dürfen, dass wir uns nicht 24/7 mit Grübeln und Sorgen beschäftigen können, weil unser Gehirn dann ebenso in diesem Kriegszustand lebt, in dem sich leider viele Menschen gerade befinden.
3. Kontakt zu lieben Menschen pflegen
Ich tue mich gerade etwas schwer damit, Menschen zu treffen. Doch ich versuche dennoch kleinere Treffen mit Freunden wahrzunehmen. Es tut gut zu erfahren, dass nicht nur ich vom aktuellen Weltgeschehen stark betroffen bin.
Es fällt mir schwer, aber letzte Woche habe ich es tatsächlich geschafft mit einer lieben Freundin in der Auhof Gärtnerei Frühlingsblumen zu holen und diese vor der Haustüre einzupflanzen.
Ein kleiner Schritt.
Fühlt euch gedrückt,
Jacqueline